Verdacht auf... |
Mobbing entsteht über eine längere Zeit.
Phase 1, Gemeinheiten werden platziert:
In Teams, Gruppen, Klassen, Abteilungen geht es häufig um Macht und Einfluss. Es entstehen Ungerechtigkeiten und Parteilichkeiten. Einzelne Unverschämtheiten und Gemeinheiten werden platziert. Dabei sind Konflikte normale menschliche Lebensäusserungen. Wenn dieser inszenierte Konflikt nicht beachtet und nicht bearbeitet wird, kann er sich zu Mobbing weiter entwickeln.
Phase 2, Mobbing wird möglich durch Möglichmacher:
Der Konflikt kann zu Mobbing werden, wenn er sich dazu entwickeln darf. Ein wichtiger Grund für das Entstehen von Mobbing ist das Sich-nicht-darum-Kümmern. So werden die, die zuschauen, zu Möglichmachern. In dieser Phase wird das Opfer „bearbeitet“. Die physische Verfassung wird immer schlechter. Die Person gerät immer mehr in Verteidigungshaltung. Sie wird immer auffälliger und liefert dadurch immer mehr Anlässe zum Ausgrenzen und Ärgern.
Phase 3, Destruktives Handeln:
Die Person gerät endgültig in Unterlegenheit. Es tritt ein Gewöhnungseffekt ein, auftretendes Fehlverhalten und
Fehlleistungen werden als selbstverschuldet gedeutet. Die Person beginnt, selbst zu glauben, was man ihr vorwirft. Sie kann sich aus eigener Kraft nicht mehr aus der Situation befreien. Gesundheitliche Schäden treten ein.
Phase 4, Ausschluss:
Völlig hilflos und demoralisiert wechseln gemobbte Personen dann oft den Arbeitsplatz. Es kommt für die Leitung und Mitarbeiter meistens überraschend, weil sie nichts bemerkt hatten. Aber die Täter haben ihr Ziel, den Ausschluss, erreicht.
Jetzt ist die Stelle des Opfers frei und die Gefahr besteht, dass sich ein neues Opfer finden lässt, damit das System weiter bestehen bleibt - wenn das System nicht von der Leitung durchschaut und verändert wird.
Mobbing zeigt sich vielfältig:
🔦 Beachten:
Mobbingopfer können sich trotz anfänglich hoher Sozialkompetenz oft nicht schnell genug wehren. Ihre Bewältigungsfaktoren sind in der Mobbingsituation nicht mehr kraftvoll. Es fehlt ihnen zunehmend an Selbstvertrauen. Denn dieses wird gerade vom Mobbing in Frage gestellt und attackiert.
Allein schon die Angst vor weiteren Angriffen verunsichert die betroffene Person. Gleichzeitig nimmt beim Gemobbten das Ansehen bei Anderen rapide ab. Das Opfer beginnt zu verzweifeln und gleitet in ein Verteidigungsverhalten hinein, wehrt sich ggf. ungeschickt, verhält sich eigenartig. Das wiederum empfindet die Umgebung als unangenehm und reagiert aus diesem Grund weiter mit Ausgrenzung.
Beim Opfer nimmt die Fähigkeit, sich in der Gesellschaft zu orientieren rapid ab, weil unklar ist, wem es noch vertrauen kann.
Wer gemobbt wird, gerät unter mehrfachen Stress
🚦 Das kann sich in folgenden körperlichen und seelischen Symptome äussern:
📌 Grundsätzlich:
Mobbing ist möglich, wenn sich ein System (Team, Abteilung, Klasse) nicht dagegen wehrt und das Ausgrenzen nicht unterbindet. Zum System gehören Betreiber, Helfer, Möglichmacher und Opfer. Alle Personen, die zwar beobachten und grundsätzlich dagegen sind, aber nicht einschreiten sind Möglichmacher.
Mobbing geschieht dort, wo eine gute Atmosphäre und Aufsicht fehlen:
Dazu braucht es eine gezielte Gestaltung von Strukturen (innere und äußere Form), eine aktive Pausen-Gestaltung. Weil Mobbing als sogenannten sekundären Leidensgewinn dem Betroffenen auch Zuwendung und Aufmerksamkeit bringt, ist es wichtig, positives Verhalten zu erkennen und gezielt zu verstärken, Wertschätzung bewusst auszudrücken.
Opfer fallen aus der Gruppe:
Darum sollen positive Sozialstrukturen gezielt aufgebaut werden. Es ist geschickter, soziale Kompetenz im Umgang mit Andersartigkeit zu fördern, als die Opfer zu ermuntern, sich zu wehren und „zurückzuschlagen“.
Mobbing ist immer ungerecht:
Darum muss das Gerechtigkeitsempfinden der Mitarbeitenden auf- und ausgebaut werden.
🚩 Wichtig:
Folgende Muster müssen erkannt und umprogrammiert werden: