Psychische Probleme

🔦   Beachten:

  • Eine Suchtgefährdung durch den Konsum von Alkohol, Rauchen, Drogen entsteht über einen längeren Prozess
  • Langfristig ist daher eine umfassende Präventionsarbeit wichtig
  • Einzelne (gar abschreckende) Aktionen wirken zu wenig nachhaltig
  • Das Eingehen auf Lebenssituation, Bedürfnisse und aktuelle Probleme der Betroffenen hilft, langfristig Verbesserungen zu erreichen
  • Basis dazu ist eine von Respekt, Dialog und Offenheit geprägte Haltung mit dem Blick auf eine vertrauensvolle Beziehung
  • Das Sicherheitsinteresse des Betriebs überwiegt den Persönlichkeitsschutz der Mitarbeitenden
  • Je nach Intensität des Drogenkonsums lassen Präzision, Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit massiv nach
  • Im Sinne eines sicheren und positiven Arbeitsklimas muss rasch aber sorgfältig reagiert werden

Alkohol:

  • Verminderte Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit
  • Eingeschränkte Wahrnehmung
  • Gesteigerte Risikobereitschaft
  • Verhaltensauffälligkeiten (aggressives Auftreten, überdrehte Stimmung)

Rauchen:

  • Erhöhtes Brandrisiko
  • Gesundheitsgefährdung durch Passivrauchen
  • Unangenehme Gerüche, schlechte Luft
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Cannabis:

  • Veränderte oder eingeschränkte Wahrnehmung von Raum und Zeit
  • Verminderte Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit
  • Erhöhe Müdigkeit

Kokain:

  • Kurzfristig erhöhte Stimmung
  • Risikoreiche Überaktivität
  • Rascher Wechsel zu Erschöpfung

Heroin:

  • Kurzfristig erhöhte Stimmung
  • Rascher Wechsel zu Schläfrigkeit
  • Veränderte oder eingeschränkte Wahrnehmung von Raum und Zeit

Partydrogen:

  • Kurzfristig erhöhte Stimmung
  • Risikoreiche Überaktivität
  • Überschätzung der eigenen Fähigkeiten
  • Veränderte Sinneswahrnehmung
  • Unangepasstes Verhalten

Medikamente mit psychoaktiver Wirkung:

  • Benommenheit
  • Schwindel
  • Erhöhe Müdigkeit
  • Mutlosigkeit

Alkohol:

  • Erhöhter Motivationsmangel
  • Verschlechtertes Kurzzeitgedächtnis
  • Sinkende Zuverlässigkeit / Pünktlichkeit
  • Verminderte Genauigkeit
  • Auffallende Unruhe

Rauchen:

  • Verminderte Leistungsfähigkeit
  • Vermehrte Absenzen durch Krankheit
  • Vermehrte Auszeiten/erzwungene Pausen
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Cannabis:

  • Verschlechtertes Kurzzeitgedächtnis
  • Verminderte Konzentrationsfähigkeit
  • Erhöhter Motivationsmangel

Kokain:

  • Auffallend verminderte Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit
  • Erhöhte Aggressivität und Gewaltbereitschaft
  • Erhöhtes Risiko zu depressiver Störung
  • Sinkende Zuverlässigkeit / Pünktlichkeit

Heroin:

  • Vermehrte Absenz
  • Sinkende Zuverlässigkeit
  • Massive Stimmungsschwankungen
  • Auffallend verminderte Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit

Partydrogen:

  • Möglichkeit von Wahnvorstellungen
  • Erhöhtes Risiko zu depressiver Störung
  • Erhöhte Aggressivität und Gewaltbereitschaft
  • Auffallende Erregungszustände
  • Verwirrtheit

Medikamente mit psychoaktiver Wirkung:

  • Verminderte Leistung
  • Verlust von körperlicher Kraft
  • Auffallend verminderte Reaktions- und Konzentrationsfähigkeit
  • Gedächtnislücken
  • 📝  Als Führungsperson die festgestellten Veränderungen im Verhalten oder im Arbeitsresultat des Betroffenen notieren
  • Sorgfältig vorbereiten und wenn möglich geschlechtsspezifisch das vertrauliche Gespräch durchführen
  • Allenfalls eine Vertrauensperson mit sozial-pädagogischem / psychologischem Hintergrund beiziehen
  • Auf die Veränderungen und den Leistungsabfall ansprechen
  • 🎯  Überprüfbare Ziele für die nächsten zwei bis drei Wochen vereinbaren
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  • Vorsicht mit Konfrontation – allenfalls deuten die Beobachtungen auf andere psychische oder familiäre Probleme hin
  • Nach Ablauf der festgelegten Frist erneut das Gespräch aufnehmen und positive Veränderungen hervorheben
  • Allenfalls neue Vereinbarung treffen, weil das Absetzen der Substanz noch länger dauert und Nebenwirkungen zeigt
  • Die betroffene Person konkret auf Beratungsstellen hinweisen oder zu Fachstellen begleiten

Drogentest:
Diese haben nur Kontrollcharakter und signalisieren eher einen Vertrauensentzug.
Mitarbeitende mit problematischen Drogenkonsum werden dadurch nicht unterstützt. Zudem kann nicht zuverlässig festgestellt werden, wann und wie häufig die betroffene Person Drogen konsumiert.

Falls ein Drogentest gemacht werden will:

  • Zulässig nur mit Einwilligung des Betroffenen (Eingriff in die Persönlichkeitsrechte)
  • Freie Zustimmung ohne jeglichen Druck
  • Einwilligung trotz elterlicher Zusage auch bei Minderjährigen zwingend nötig
  • Durchführung ist Aufgabe von Ärzten
  • Diese dürfen keine Angaben allfälligen Drogenkonsum weitergeben
  • Befinden nur über die Tauglichkeit des Betroffenen im Betrieb
  • Ein erstes positives Testergebnis ist kein ausreichender Grund für eine Entlassung

Grundsätzlich ist nach Hilfsmöglichkeiten zu suchen, welche den Betroffenen in seiner problematischen Situation unterstützen. Hauptaufgabe ist die Fürsorgepflicht für Mitarbeitende. Es braucht keinen Test um festzustellen, dass es einem Mitarbeiter oder einem Lernenden schlecht geht.