Psychische Probleme |
Burnout-Prävention:
Damit Prävention wirksam ist, muss sie sowohl auf individueller Ebene (Verhaltensprävention) als auch auf institutioneller Ebene (Beziehungsebene) erfolgen.
Mögliche Maßnahmen auf der individuellen Ebene sind beispielsweise:
Nur wenn in einem Arbeitsumfeld zermürbende Konflikte schwelen und eine Lösung unwahrscheinlich erscheint, besteht eine hilfreiche Burnout Prävention darin, die Stelle zu wechseln.
Auf institutioneller Ebene wirkt vor allem ein gutes Arbeitsklima vorbeugend gegen Burnout. Ist das Arbeitsklima schlecht, so entsteht oft Mobbing unter den Mitarbeitenden. Zu einem guten Arbeitsklima zählt Folgendes:
Kultur der Wertschätzung, insbesondere auch durch Vorgesetzte
Risikofaktoren auf institutioneller Ebene sind Arbeitsbedingungen, welche Stress verursachen wie z.B.
Risikofaktoren auf der Ebene der Gesellschaft sind z.B. der Imageverlust des Berufes oder die Übertragung von immer neuen Aufgaben an das Unternehmen 🏭 .
Betroffene können Anzeichen von Burnout bei sich selbst wahrnehmen wie:
Im weiteren Verlauf stellen sich Stressreaktionen ein wie:
Die Betroffenen sind weniger leistungsfähig und zusammen mit der Erschöpfung kann sich Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung einstellen.
Auch Kollegen oder Vorgesetzte können Anzeichen von Burnout bei der betroffenen Person feststellen. Es sind dies z.B.
Es werden verschiedene Phasen unterschieden:
Betroffene erleben Burnout-Symptome als Makel, für den sie sich schämen und den sie verbergen
Erfolgreich entgegenwirken kann, wer möglichst bald die Anzeichen ernst nimmt und versucht, Maßnahmen zu ergreifen wie
Sind die Symptome schon deutlicher, ist es angezeigt, dass Sie sich Unterstützung bei einer Beratungsstelle holt oder zum Arzt geht und mit den Fachleuten berät, welche Maßnahmen Sinn machen.
Wenn Kollegen bei der Burnout gefährdeten Person Symptome wahrnehmen, können sie sie auf eine wertschätzende Art darauf ansprechen und ihr ein offenes Ohr anbieten. Sie müssen sich jedoch darüber bewusst sein, dass Betroffene oft mit Abwehr und Ablehnung reagieren und dass sie in diesem Fall nichts bewirken können. Sie können die betroffene Person allenfalls nach einer gewissen Zeit nochmals ansprechen oder die Führungsperson über ihre Wahrnehmung respektive über ihre Sorge informieren.
Diese sollte frühzeitig mit dem betroffenen Mitarbeiter das Gespräch suchen und ihn wohlwollend und direkt ansprechen und ihm mitteilen, dass sie in Sorge über ihn und seine Arbeitsfähigkeit ist. In diesem Gespräch sollte sie über Beratungsmöglichkeiten informieren und mit dem Mitarbeiter konkrete Lösungen erarbeiten.
Wichtig ist, dass die Führungsperson mit dem Mitarbeiter ein Überprüfungsgespräch vereinbart, bei dem darüber gesprochen wird, ob die erarbeiteten Lösungen zu einer Verbesserung geführt haben oder nicht. Falls die Leitung eine Verschlechterung der Situation feststellt und die Erfüllung des Auftrages durch den Mitarbeiter als gefährdet erachtet, muss sie entsprechende Beobachtungen festhalten und die betroffene Person damit konfrontieren, wobei sie sich bewusst sein muss, dass sie nicht die Rolle des Therapeuten übernehmen kann und sich gegebenenfalls selbst Unterstützung organisieren sollte.
Fällt ein von Burnout Betroffener aus, löst das unterschiedliche Reaktionen bei den Mitarbeitern aus:
Hilfreich ist, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und akzeptieren zu können.
Die Leitung soll sich verhalten wie in einem anderen Fall von Krankheit und das Kollegium über die voraussichtliche Dauer der Absenz unterrichten. Darüber hinaus muss sie mit der betroffenen Person absprechen, wer welche weiteren Informationen erhält.
Falls die betroffene Person nach der „Rehabilitation“ wieder in den Arbeitsprozess zurückkehren will, ist es hilfreich, wenn sie diesen Schritt mit der Leitung gut vorbereiten kann und dabei begleitet wird, indem die involvierten Fachpersonen mit ihr in vereinbarten Abständen Gespräche führen.